In Harburg mehren sich zur Zeit die Beschwerden von Fahrzeughaltern. Auf ihren Fahrzeugen hat sich eine Staubschicht entwickelt, die beim Kontakt mit Wasser zu einer klebrigen Masse wird und Schäden am Lack verursacht. Auch das Autowaschen hilft hier nicht, da der Staub folglich Kratzer in der Lackoberfläche hinterlässt. Bei der Stadtverwaltung gingen bereits mehrere Beschwerden deswegen ein.
Auch bei der Firma Märker gingen mehrere Anrufe ein, die sich bei dem Traditionsbetrieb als mutmaßlichem Verursacher beschwerten. Hans-Jürgen Leitner von der Firma Märker äußerte sich auf Nachfrage gegenüber unserer Redaktion. „Wir haben Anfang vergangener Woche einen ersten Hinweis bekommen und von einem Fahrzeug Proben genommen. Diese wurden von unserem Labor untersucht. Der Staub besteht zu großen Teilen aus Dolomit. Dieser Stoff kommt in unseren Steinbruch nicht vor und deshalb auch nicht in der Produktion.“ Trotzdem untersucht die Firma weiterhin den Staub. So wurden auch heute erneut Proben genommen und nun vom Labor untersucht. „Nach den ersten Erkenntnissen, sind wir nicht für die Luftverschmutzung verantwortlich. Dennoch wollen wir nichts ausschließen und behalten die Situation weiter im Auge.“ Um sich zusätzlich abzusichern wurden die Proben auch von einem unabhängigen Labor untersucht.
Da die Firma Märker nach ersten Erkenntnissen als Verursacher ausscheidet, würde spontan noch die Baustelle auf der B25 einfallen. Wir haben den Bauleiter des Staatlichen Bauamts, Rainer Christl, erreicht. „In den letzten Wochen wurden in der Baustelle keinerlei Fräs- oder Abbrucharbeiten durchgeführt. Bei den Reinigungsarbeiten, die in dieser und letzter Woche durchgeführt wurden, wurde die Staubentwicklung durch den Einsatz von Wasser verhindert,“ so der Bauleiter. „Die Baustelle als Verursacher kann ich nahezu ausschließen.“
Der Harburger Bürgermeister Wolfgang Killian macht als Ursache die Gesamtsituation aus. „Wir haben in Harburg in den letzten vier Wochen nur knapp fünf Liter Niederschlag gemessen. Dazu kommt der viele Durchgangsverkehr und die Baustelle. Im Moment dürften wir eine ungewöhnliche Gemengelage haben, die die immense Staubbelastung in Harburg fördert. Aber als Stadt nehmen wir die Bedenken der Bürger ernst und haben uns an die entsprechenden Stellen gewandt.“
Für den Emissionsschutz ist das Landratsamt Donau-Ries zuständig. Pressesprecherin Gabriele Hoidn informierte uns auf Nachfrage darüber, dass in den vergangenen Tagen zahlreiche Mitteilungen bei der Behörde eingegangen sind und diese nun vom zuständigen Fachbereich untersucht werden.